Warzen sind schon seit Menschengedenken bekannt. Dabei wird unterschieden zwischen Viruswarzen und solchen, die nicht von Viren verursacht werden. Bei den Viruswarzen, ausgelöst durch Papillomviren, erfolgt eine Unterteilung in mehrere Kategorien. Lange Zeit war man der Annahme, dass Viruswarzen weitgehend ungefährlich, also gutartig seien. Leider stellte sich heraus, dass das nicht für alle Viruswarzen gilt.
Die sogenannten Feigwarzen können bei Frauen für Gebärmutterkrebs verantwortlich sein. Während es für diese Warze ein Impfserum gibt, ist die Therapie aller anderen Viruswarzen verhältnismäßig unkompliziert. Die vulgäre Warze ist die bekannteste, gefolgt von Planwarzen, Fußsohlenwarzen sowie Dellwarzen. Letztgenannte sind streng genommen keine Warzen und werden von Molluscum-contagiosum-Viren hervorgerufen.
Ursachen
Inhaltsverzeichnis zum Thema Viruswarzen:
Viruswarzen werden durch Papillomviren verursacht. Wie bei vielen anderen Viren auch, fördert ein feucht-warmes Milieu Viruswarzen. Zur Infizierung ist ein direkter Kontakt, entweder Haut- oder Schmierkontakt, notwenig. Allerdings spielt auch das eigene Immunsystem eine wichtige Rolle. Ist dies geschwächt oder noch nicht ausgereift, wie beispielsweise bei Kindern, ist das Infektionsrisiko höher.
Daher erfolgt bei circa 20 Prozent aller 12-Jährigen eine Infizierung, bei Erwachsenen jedoch nur bei 2 bis 3 Prozent. Aus diesem Grund ist auch die Quantität der übertragenen Viren entscheidend: ist das Immunsystem in Ordnung, kann bei einer Übertragung von nur wenigen Papillomviren ein Ausbruch unter Umständen durch das Abwehrsystem vermieden werden, ohne dass der Betroffene etwas davon bemerkt hätte. Auch ist es daher möglich, dass es zwar zu einer Warzenbildung kommt, diese aber in kürzester Zeit von alleine verschwindet.
Keinesfalls sollte die Viruswarze aufgeschnitten werden, da die Viren das Blut kontaminieren könnten und so andere Stellen des Körpers erreichen würden.
Viruswarzen Symptome
Der Mensch ist ein sogenannter End- oder Reservoirwirt für die Papillomviren. Reservoirwirte haben sich im Lauf der Evolution an den Wirt angepasst, um diesen nicht zu schädigen oder gar zu töten. In der Folge gibt es keine direkten Symptome, die durch Papillomviren ausgelöst werden, vielmehr handelt es sich um indirekte Symptome. Das Augenscheinlichste ist dabei die Wucherung der Oberhaut, der Epidermis, zu der warzentypischen Form.
Je nach Warzentyp sind diese plan bei der deshalb so genannten Planwarze, ebenfalls bekannt als Flachwarze. Bei der vulgären Warze ist das Erscheinungsbild erhöht und rau, während die auch als Schwimmbadwarze bekannte Dellwarze glatt, glänzend und oftmals wie eingedrückt in der Mitte erscheint. Fußsohlenwarzen werden unterteilt in Mosaik- und Dornwarzen.
Diagnose
Mosaikwarzen sind weiß und klein wie der Kopf einer Stecknadel, Dornwarzen hingegen befinden sich unter der Hornhaut und können besonders beim Gehen extreme Schmerzen auslösen. Feigwarzen werden differenziert nach gewöhnlichen vulgären Warzen, ausgelöst durch Papillomviren des Typs HPV 6, außerdem ebenso nach HPV 11 Kondylomaviren. Papillomviren der Typen HPV 16 und HPV 18 zeichnen sich als Feigwarzen bei Frauen auch bei der Bildung von Gebärmutterkrebs verantwortlich. Form und Aussehen der Feigwarzen reichen bei den Feigwarzen von flach, länglich, teilweise großflächig bis hin zur Knötchenform.
Die Farbgebung variiert über hautfarben bis hin zu weißlich und fleischfarben. Viruswarzen können alleine stehen oder auch in Gruppen.Viele Viruswarzen wie die vulgäre Warze kann der Patient gut selbst anhand deren typischen Aussehens diagnostizieren. Schwierig wird es bei der Unterordnung Dornwarzen bei den Fußsohlenwarzen, da diese unter der Hornhaut liegen können. Bei Feigwarzen ist ein Arztbesuch zwingend erforderlich.
Um sicherzugehen, dass es sich tatsächlich um Feigwarzen handelt, kann der behandelnde Arzt diese mit Essigsäure betupfen, dann stellt sich eine Weißfärbung ein. Jedoch ist bei Frauen dann zumeist auch noch eine gynäkologische Untersuchung erforderlich, da Feigwarzen auch im Vaginalbereich sowie am Gebärmutterhals ausbrechen können. Eine histologische Gewebeuntersuchung gibt hierüber exakten Aufschluss.
Therapie / Behandlung
Insbesondere bei den vulgären Viruswarzen kommt es oft zu einer Behandlung ohne Arzt. Dagegen spricht nichts, da es genügend wirksame Methoden gibt, die Erfolg versprechen. Der orange-gelbe Saft des Schöllkrauts, täglich auf die Warze geträufelt, ist ein bewährtes Mittel der Volksmedizin. Keinesfalls aber darf die Warze einfach weggeschnitten werden, da, wie bereits erwähnt, ansonsten ein Weitertransport der Papillomviren im Blut erfolgen kann, sodass die Viren an anderer Stelle Warzen verursachen. Über den Arzt kann eine Warze chirurgisch entfernt werden, jedoch kann es hier zur Narbenbildung kommen.
In den letzten Jahren hat sich auch die Vereisung, auch Kryotherapie genannt, durchsetzen können. Sie wird sogar als effektiver als die Kauterisation, der Zerstörung des betroffenen Gewebes mittels Ätzstoffen, wie beispielsweise Salicylsäure oder durch elektrischen Strom, angesehen. Durch die Vereisung wird die Epidermis an der behandelten Hautstelle abgetötet und löst sich mit der Zeit. Weit verbreitet ist auch die Behandlung mit Cremes, Salben und Tinkturen, die entsprechend wirksame Stoffe enthalten.
Ein anderer Therapieansatz wäre noch zu nennen mit einer gezielten Stärkung des Immunsystems. Die Viren sterben ab, die Warze trocknet aus und wird langsam mechanisch abgetragen. Das ist es auch, was passiert, wenn bei vielen Menschen gar keine Behandlung vorgenommen wird. Sollte sich beim passiven Abwarten jedoch nicht innerhalb der ersten drei Monate Erfolge einstellen, ist eine Therapie mit einer der genannten Behandlungsformen ratsam.
Verlauf
Der Krankheitsverlauf der meisten Warzen kann, abgesehen vom besonderen Befall durch HPV 16 und HPV 18 Papillomviren bei Feigwarzen wie auch Dornwarzen, als harmlos bezeichnet werden. Die Inkubationszeit beträgt zumeist zwischen zwei Wochen und drei Monaten. In seltenen Fällen können bis zur Warzenbildung 18 bis 24 Monate verstreichen. Dass es zu so großen Zeitspannen kommen kann, liegt an den individuellen Gegebenheiten.
Manche Menschen tragen bereits eine Immunisierung in sich, verursacht durch eine zuvor schon nicht bemerkte Infektion, bei der es dann zu einer stillen Feiung kam. Außerdem ist auch der Wirkungsgrad des Immunsystems ausschlaggebend. Krankheitsbedingt oder bei Rauchern kann es geschwächt sein. Letztendlich ist auch die Anzahl der übertragenen Viren entscheidend. So können sich im Verlauf der Erkrankung weitere Warzen um eine bereits bestehende Warze anordnen, eine Warze kann von ganz alleine nach Tagen, Wochen oder Monaten verschwinden, oder es kommt zu einem übermäßigen Befall, der Verrucosis genannt wird.
Die meisten Viruswarzen verursachen weder Schmerzen noch andere Auffälligkeiten, in seltenen Fällen kann es zu Juckreiz kommen. Schmerzhaft sind nur die Dornwarzen beim Gehen bzw. Belasten.
Vorbeugen
Die Warzenvorbeugung ist nicht einfach, da sie durch Hautkontakt oder Schmierkontakt übertragen werden und kleinste, oft nicht sichtbare Hautverletzungen als Einstieg nutzen. Folglich haben Viruswarzen nicht mit der Hygiene zu tun. Allerdings kann man einige wenige Regeln beachten, um die Infektionsrisiken zu minimieren.
So sollte in Sporthallen nicht barfuß geturnt werden. In Schwimmbädern sind die Desinfektionsregeln einzuhalten, wobei auch Badeschuhe keinen Schutz bieten. Die oft beim Geschlechtsverkehr übertragenen Viren, die zu Feigwarzen führen, können aus denselben Gründen auch nicht mit Kondomen vermieden werden.
Impfungen werden gegen die verantwortlichen Viren ebenso nicht angeboten, jedoch mit einer Ausnahme, der Feigenwarze, verursacht durch die Papillomviren HPV 16 und HPV 18. Diese Impfung ist besonders Frauen anzuraten, da sie das Risiko eines Gebärmutterkarzinoms erheblich senken.