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HIV in den USA

Das Jahr 1969 war der Ursprung, als offiziell das erste Mal von der Erkrankung HIV, in den Vereinigten Staaten von Amerika, die Rede war. Ausschlaggebend war ein Immigrant aus Haiti, welcher sich infiziert hatte. In den späten 1970er und frühen 1980er Jahren begannen Ärzte aus Los Angeles, New York und San Francisco junge Männer zu behandeln, welche an dem Kaposi-Sakrom erkrankt waren, eine Krebs Form, die für gewöhnlich erst im hohen Alter auftritt und das auch nur bei Männern mit mediterraner Herkunft. Das Wissen um die Entstehung der Krankheit, die bisweilen nur bei Männern aufgetreten war, welche mit anderen Männern den Geschlechtsverkehr verübt hatten, ließ den Namen „Homosexuellen Krebs“ entstehen. Als dann aber Wissenschaftler entdeckten, dass das Syndrom ähnliche Manifestationen einnahm, wie Bereiche einer Pneumocystis Pneumonie (PCP), eine seltene Form einer Lungenentzündung, die durch Pilze hervorgerufen wird, benannten diese die Krankheit um, in homosexuell Related Immune Deficiency („GRID“).

Die immer publiker werdende Krankheit, sowie ihr abschreckender und diskriminierender Name, förderte die immer stärker werdende Homophobie in der Gesellschaft. Innerhalb der medizinischen Gemeinschaft wurde schnell klar, dass die Krankheit nicht allein homosexuellen Männern zuzuweisen war, da auch andere Personengruppen erkrankt waren. Unter anderem Menschen, die eine Bluttransfusion erhalten hatten, Drogenabhängige, die gleiche Nadeln benutzt hatten, Heterosexuelle und bisexuelle Männer sowie Frauen und Neugeborene. So nannte 1982 die Vereinigung der „Center for Disease Control and Prevention“ (CDC) das Syndrom um, in HIV, umgangssprachlich als AIDS bezeichnet.

Es wird geschätzt, dass sich in den späten 1970er und frühen 1980er Jahren viele Bluter mit HIV angesteckt haben, welche Bluttransfusionen, mit verunreinigtem Blut, erhalten haben. So nimmt man an, dass die damalige Zahl, der Infizierten bei rund einer Millionen Menschen lag. Ein Fünftel der bestehenden Erkrankten waren homosexuelle Männer und Drogensüchtige. In den meisten amerikanischen Staaten wurde der HI-Virus ausschließlich bei Drogenabhängigen festgestellt, welche verschmutzte Spritzen untereinander verwendet hatten. Seit 2007 kann der Anteil der HIV Erkrankten in den Vereinigten Staaten von Amerika geradezu analysiert und räumlich eingeteilt werden. So kann ein höherer Prozentsatz an Erkrankten in den östlichen und meist südlichen Staaten festgestellt werden. Die Schlussfolgerung daraus ist, dass die meisten AIDS und HIV Erkrankten in küstennahen Staaten vorkommen.

Was nicht unbedingt seltsam ist, da in solchen Staaten die Bevölkerungsdichte höher und somit die Ansteckungsgefahr größer ist. So ist die Krankheit in populationsschwächeren Staaten eher in abgeschlossenen Bereichen vorhanden und daher nicht weit verbreitet. Solche abgeschlossen Bereiche sind meist an Häfen gelegen, wo viele Menschen aus anderen Ländern eintreffen und Einheimische in andere Länder verreisen. So bringen Menschen von außerhalb die Krankheit ins Land und Einheimische stecken sich nicht selten auch in anderen Ländern an. Kommen diese dann wieder heim, tragen sie die Krankheit in sich und verbreiten sie dann unbewusst weiter.

Öffentliche Reaktion und Wahrnehmung

Als die HIV/AIDS Pandemie in den 1980er Jahren begonnen hatte, hat die soziale Öffentlichkeit darauf mit einer tiefgreifenden abwertenden Wahrnehmung der Sexualität reagiert. So wirkte das Buch von Randy Shilts wie ein Lauffeuer. In seinem 1987 erschienen Werk „And the Band played on“ behauptete er, dass die Regierung um Ronald Reagan ihre Augen verschließe, vor der „Schwulen Krankheit“. Obwohl sich die homosexuelle Gemeinschaft zu diesem Zeitpunkt schon mit Vorsicht und Misstrauen einander begegnete und sich bei sexuellen Verbindungen schützte, schürte das Buch in der allgemeinen Öffentlichkeit eine starke Homophobie.

So entstand der Irrglaube, dass HIV durch eine homosexuelle Flugbegleiterin in die USA eingeführt wurde. Man bezeichnete sie als „Patient Zero“. Allerdings ergaben Forschungen, dass HIV und AIDS schon in den 1950er Jahren in den USA Opfer gefordert hatten. Man fand 1959 in Blutproben Spuren der Krankheit. So verursachte 1969 HIV den Tod eines Callboys, der 7 Jahre zuvor infiziert wurde, was die Frage einer zufälligen Ansteckung und Entstehung aufwarf. So berichtete Shilts auch, das Blutbanken, wie das Rote Kreuz oder CDC sich bemühten, das verunreinigte Blut von Homo- und Bisexuellen Männer verbieten zu lassen, woran sich aber die meisten Blutbanken nicht hielten.

Insbesondere in Städten mit einer hohen Anzahl von infizierten Homosexuellen wurden durch die Bluttransfusionen viele Menschen infiziert und starben. So wurde vermutet, dass Impfungen gegen Hepatitis, welche in einer homosexuellen Gemeinschaft durchgeführt worden, mit HIV behaftet waren. Zwar gab es eine hohe Zahl zwischen Empfängern der Impfungen und ersten Fällen von AIDS / HIV, jedoch wurde diese Theorie der Ansteckung nie bewiesen. Auch wenn HIV, Hepatitis A und Hepatitis B Blutkrankheiten sind, die sich sehr ähneln, unterscheiden sie sich signifikant beim Ansteckungsrisiko und dem Übertragungsweg. Ausschlaggebend für die Wandlung der Ansicht, über die Krankheit, war dass sich Prominente öffentlich outeten, an HIV bzw. AIDS erkrankt zu sein. So zum Beispiel Freddy Mercury, Arthur Ashe, Magic Johnson und Rock Hudson. Dies führte dazu, dass die Öffentlichkeit davon abkam, nur Homosexuellen die Krankheit anzureden.

Gesetzliche Vereinbarungen in den USA

Es bestehen gesetzliche Verbote der Diskriminierung von HIV infizierten Personen in den USA, welche den Wohnraum, die Beschäftigung, die Bildung und den Zugang zu öffentlichen- und gesundheitlichen Diensten beinhalten. 1998 wurde festgesetzt, dass eine HIV-Erkrankung gleich einer Behinderung kommt und damit unter den Antidiskriminierungsgesetzen einzuordnen ist.

Behandlungsfortschritte von HIV in den USA

Große Fortschritte wurden in den USA gemacht, als man drei Medikamente gegen HIV entwickelte, welche man als Cocktail bezeichnete. Durch den Pionier David Ho, welcher diese Medikamente mit entwickelte und damit die Behandlung der Auto-Immun-Erkrankung revolutionierte, wurden die Todesfälle um gut die Hälfte gesenkt.

Reisebeschränkungen als Gegenmaßnahme zur HIV Verbreitung

Als zweiten Schachzug hat die amerikanische Regierung den Ansatz der Reisebeschränkung eingeführt. Die Eindämmung umfasste insbesondere Kontrollen für in das Land einreisende Personen. Nachdem 1993 Reisende, die infiziert waren, Medikamente gegen das HI-Virus, über die Grenzen der USA geschmuggelt hatten, wurde das Gesetzt für die Kontrollen verschärft, insbesondere nach den Terroranschlägen am 11. September. Seither ist es Reisenden verboten Medikamente bei sich zu führen, außer sie weisen sich als chronisch krank aus. Dann müssen sie aber eine bestimmte Obergrenze einhalten. Anfang 2006 ließ George W. Bush ein Standard-Visum einführen, auf welchem sich HIV Erkrankte ausweisen mussten, sodass sie bei jeder Reise angeben mussten, dass sie HIV positiv sind. Jedoch wurde diese Art des Visums schnell abgeschafft, da es zu starken Protesten innerhalb der Bevölkerung der USA und Übersee kam.

Am 30. Oktober 2009 beschloss Barack Obama, dass die Bezahlung der Betreuung durch Bundesmittel erweitert wurde. Dies hat zur Ursache, dass Erkrankte, ob nun Einheimische oder Einreisende gebührend behandelt werden können.

Medizinische Behandlungsvorgabe

Früher durften in den USA nur Personen mit einer T-Zellenanzahl von 200 behandelt werden. Jedoch wurde diese Zahl in der Mitte der 2000er Jahren auf 350 angehoben. Laut einer Studie hatten asymptomatische HIV-Patienten eine 70 % höhere Überlebenschance, wenn man sie mit Medikamenten mit einer T-Zellanzahl von 350 – 500 behandelte. Um auch Patienten zu helfen, welche sich diese Behandlung nicht leisten können, wurde die „Arzneimittel Medical Help“ eingerichtet, die betroffenen Patienten finanziell unterstützt.

HIV in den USA – ein stiller Vorgang

Laut aktuellen Schätzungen sind in den USA bisher rund eine halbe Million Menschen an HIV und AIDS gestorben. So nimmt die CDC an, dass bis 2007 ungefähr 580.000 Personen, darunter knapp 5000 Kinder unter 13 Jahren, an den Folgen von AIDS verstorben sind. Erkrankt sind ungefähr 1.051.875 Personen.

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Dieser Artikel wurde von Marion zuletzt überarbeitet am: 14. Oktober 2020.
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