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Filzläuse

Filzläuse, auch Schamläuse oder Pthirus pubis genannt, gehören einer speziellen Gruppe von Tierlausarten an, welche ausschließlich am Menschen parasitieren. Medizinisch wird ein Filzlausbefall als Pthiriasis bezeichnet. Filzläuse lassen sich mit bloßem Auge, unter dem Mikroskop oder mithilfe einer Lupe erkennen und werden meist durch Geschlechtsverkehr, Bekleidung, Bettwäsche oder Handtücher übertragen. Werden sie einmal von der betroffenen Körperstelle entfernt, können sie gerade einmal bis zu 24 Stunden überleben.

Allgemein haben die Parasiten eine Lebenserwartung von 3 Wochen. Filzläuse zeichnen sich durch ihre graue Färbung aus und werden circa 1 bis 1,5 mm lang. Dennoch ist der gesamte Körper der Laus ziemlich kurz und breit. Insgesamt trägt eine Filzlaus 6 Beine paarweise über den Körper verteilt., inklusive kräftiger Pranken, mit welchen sie sich an der Behaarung des Betroffenen festkrallt. Meist treten Filzläuse in der Schambehaarung, seltener im Bereich der Bart-, Achsel- oder Kopfbehaarung auf, was jedoch nicht gänzlich ausgeschlossen ist.

Ursachen

Entgegen der weit verbreiteten Meinung, Filzläuse würden durch mangelnde Hygiene entstehen, wurde dieses Vorurteil längst widerlegt. Zwar kann eine vernachlässigte Körperpflege die Übertragung durchaus begünstigen, als Hauptursache kann dieser Punkt allgemein jedoch in keinem Fall bezeichnet werden. Filzläuse werden viel eher durch engen Kontakt zweier Menschen übertragen, zum Beispiel während des Geschlechtsverkehrs. Aber auch gemeinsam benutzte Textilien, beispielsweise Bettlaken, Handtücher oder Unterwäsche, können die Übertragung der Parasiten verursachen.

Filzläuse Symptome

Neben der Tatsache, dass Filzläuse mit bloßem Auge oder mithilfe einer einfachen Lupe erkennbar sind, lassen sich noch weitere, sichere Symptome eines Befalls der Parasiten feststellen. Häufig tritt ein starker, dauerhafter Juckreiz in der Schamregion auf. Überprüft man das Schamhaar, lässt sich nach einiger Zeit eine mehr oder weniger große Anzahl von Nissen feststellen, da sich Filzläuse grundsätzlich schnell vermehren. An den Einstichstellen entstehen zudem blaue oder graue Hautflecken. Kontrolliert man des Weiteren die zuvor getragene Unterwäsche, wird man eventuell rot-braune Flecken entdecken können.

Diagnose

Sollte man Symptome eines Befalls von Filzläusen festgestellt haben, wäre ein Besuch bei einem Arzt, am besten einem Spezialisten im Bereich von Haut- und Geschlechtskrankheiten, dringend zu empfehlen. Um einen tatsächlichen Befall und den Grad der Ausbreitung treffsicher nachzuweisen, können Eier und Parasiten zusätzlich unter einem entsprechenden Mikroskop untersucht werden.

Eine gute Unterstützung bietet dabei das Auskämmen der nassen Behaarung und einen anschließende Untersuchung der ausgekämmten Eier, Eihüllen oder Körper. Beispielsweise sind leere Eihüllen im Schamhaar zwar ein ausschlagendes Kriterium, welches einer näheren Untersuchung bedarf, jedoch noch lange kein Beweis für einen aktiven Befall.

Therapie / Behandlung

Grundsätzlich lässt sich eine Behandlung von Filzläusen medikamentös sowie nicht-medikamentös durchführen. Ideal wäre eine Kombination aus beiden Möglichkeiten. Insgesamt sind insgesamt 4 Insektizide, 1 Silicon, 1 pflanzliches Arzneimittel sowie 1 Antibiotikum auf dem pharmazeutischen Markt erhältlich, welche teilweise jedoch nicht alle in Deutschland zugelassen beziehungsweise nicht gerne verschrieben werden.

Besonders die Einnahme eines Antibiotikums, welches zur Abtötung der Darmflora des Parasiten dienen soll, wird nur in seltensten Fällen empfohlen. Eine Verschreibung des entsprechenden Medikaments unterliegt der Einschätzung des Arztes. Eine nicht-medikamentöse Behandlung gestaltet sich dabei wesentlich einfacher. Grundsätzlich gibt es dabei verschiedene Möglichkeiten. Zum einen wäre das tägliche Auskämmen des nassen Schamhaars zu erwähnen, was einer mechanischen Entfernung der Filzläuse mittels eines speziellen, dafür vorgesehenen Kammes ermöglicht. Des Weiteren kann es helfen, die Schambehaarung zu entfernen. So können sich die Parasiten nicht weiter verbreiten, da die Eier an keiner Stelle mehr abgelegt werden können. Dies gilt als besonders effektive Methode der gezielten Behandlung.

Im Laufe der letzten Jahre ist durch die weit verbreitete Entfernung der Schamhaare in der westlichen Gesellschaft die Verbreitung der Parasiten erheblich gesunken. Textilien sollten zudem regelmäßig gewechselt und heiß, bei circa 60°, gewaschen werden. Zusätzlich sollte bis zum Ende der Therapie auf Geschlechtsverkehr verzichtet werden, um eine mögliche Übertragung oder weitere Ausbreitung zu vermeiden.

Verlauf

Nachdem eine Übertragung auf den Betroffenen stattgefunden hat, können sich Filzläuse rasch verbreiten. Sie nisten dabei ihre Eier in den Haaren der befallenen Körperregion ein. Mit der Zeit entsteht ein immer größer werdender Juckreiz, man verspürt den Zwang sich ständig zu kratzen. Die Haut ist gereizt und kann sich entzünden, weitere ausschlaggebende Symptome treten auf.

Sollte keine Behandlung stattfinden, entsteht eine akute Gefahr, seine Mitmenschen anzustecken. Vor allem, wenn man häufig nahen Körperkontakt zu seinen Mitmenschen pflegt oder sich Kämme, Kleidung, Bettwäsche, Matratze und Handtücher teilt, sollte eine Therapie so schnell wie nur möglich erfolgen. Filzläuse sind jedoch im Allgemeinen nicht als besonders gefährlich zu betrachten. Im Gegensatz zu Kleider- oder Kopfläusen gelten sie nicht als Überträger bedrohlicher Krankheitserregern in Zeiten von Not und Krisen.

Vorbeugen

Das strikte Vermeiden von Körperkontakt zu seinen befallenen Mitmenschen ist eine Grundvoraussetzung, um sich effektiv vor einer Übertragung zu schützen. Die gemeinsame Nutzung von Hygieneartikeln, Textilien und Kämmen mit befallenen Familienmitgliedern, Freunden oder dem Partner sollte während der Behandlung vermieden werden. Auch auf sexuellen Kontakt zum Partner ist bis zum erfolgreichen Abschluss der Therapie zu verzichten, um sich vor einer möglichen Übertragung sicher zu schützen.

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Dieser Artikel wurde von Marion zuletzt überarbeitet am: 12. Oktober 2020.
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