Eine Infektion mit HIV (Humane Immundefizienz-Virus) ist nicht mit der Krankheit AIDS (Acquired Immune Deficiency Syndrome) zu verwechseln. Erst wenn das Virus nach vielen Jahren im menschlichen Körper aktiv wird, zeigen sich unterschiedliche Infekte, die zusammen die Krankheit AIDS darstellen.
Menschen, die HIV in sich tragen, merken die Infektion in der Regel erst dann, wenn sich die Symptome der Krankheit AIDS zeigen. Zwischen der Infektion mit dem Erreger und dem eigentlichen Ausbrechen der Krankheit können ohne medizinische Behandlung meist viele Jahre vergehen, in denen weitere Personen angesteckt werden können. Um dies zu verhindern und um den Ausbrechen der Krankheit zu verzögern, ist daher eine frühzeitige Diagnose von größter Wichtigkeit.
Die Viren sind zwar im Urin, Speichel und im Blut existent, jedoch können sie im menschlichen Körper nur durch eine sehr aufwendige und teure Diagnoseprozedur, dem sogenannten PCR-Verfahren, nachgewiesen werden. Diese Diagnose ist zwar sehr genau und kann ein Virus bereits nach 14 Tagen auffinden, jedoch wird im diese Untersuchung in Deutschland routinemäßig nur bei Blutspenden angewendet.
Das Aufspüren des Virus basiert auf einem biologischen Mechanismus. Wie bei jeder anderen bakteriellen oder viralen Erkrankung bilden sich als Abwehrreaktion auf HIV Anti-Körper im Blut. Ein HIV-Test untersucht nun, ob diese körpereigenen Blutbestandteile vorhanden sind. Hierzu werden verschiedene Verfahren angewendet, wie etwa der ELISA-Test, die Western-Blot-Methode. Bis sich diese Abwehrzellen gebildet haben, können unter Umständen mehrere Monate vergehen.
HIV kann daher nur durch einen HIV-Test, nicht durch das Blutbild nachgewiesen oder ausgeschlossen werden.
Manifestation von HIV im Blutbild
Ein Blutbild bestimmt zwar genau die Anzahl der unterschiedlichen Zellen des Blutes, jedoch werden bei den Untersuchungen weder nach Viren noch nach Antikörpern im Blut gesucht.
Bricht jedoch die Krankheit AIDS aus – was bekanntlich lange dauern kann – so zerstört das Virus eine spezielle Blutzellart, die T-Helferzellen. Sie gehören zu der großen Familie der weißen Blutkörperchen. Tritt bei einem Differenzialblutbild daher ein Mangel an Leukozyten auf, so kann dies ein Zeichen sein, dass HIV ausgebrochen ist und eine AIDS Erkrankung vorliegt. Durch das Blutbild alleine kann weder HIV noch AIDS diagnostiziert werden. Manchmal jedoch kommen Ärzte durch das Blutbild auf die Idee, dass HIV ausgeschlossen werden sollte. Dies ist jedoch nicht die Regel.
Darum ist ein Blutbild als HIV-Prävention auch nicht geeignet und ersetzt unter keinen Umständen einen HIV-Test.