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Husten

Husten ist ein Reflex des Körpers, dem verschiedene komplizierte Prozesse zugrunde liegen. Die Hustenrezeptoren in den Atemwegen werden durch bestimmte Reize aktiviert. Diese Rezeptoren befinden sich im Rachenraum, im Kehlkopf, in der Luftröhre und in den Bronchien. Da der Hustenreflex allerdings auch Krankheitserreger in die Umgebung transportiert, können mit jedem Hustenanfall Infektionskrankheiten verbreitet werden. Husten ist für den Körper anstrengend und schwächt durch Krankheit beeinträchtigte Menschen noch mehr.

Nachdem das vegetative Nervensystem das Hustenreizsignal empfangen hat, löst das Atemzentrum im Gehirn einen unangenehmen Hustenreflex aus. Dann müssen wir schnell und tief einatmen, der Kehlkopf und die Atemmuskulatur ziehen sich zusammen und es entsteht ein erhöhter Druck auf die Bronchien. Das wiederum erzeugt ein erneutes Öffnen des Kielkopfes und ein ruckartiges Ausstoßen der Atemluft. Der Husten wird durch das Zwerchfell unterstützt, genauso wie die Bauch- und Rückenmuskulatur beim Hustenstoß mitarbeitet. Bis zu einem gewissen Grad kann man den Hustenreiz sogar unterdrücken und ihm auch bewusst herbeiführen.

Der feuchte, natürliche Husten

Diese Form des Hustens reinigt die Bronchien und hilft genauso wie das Niesen, die Atemwege von inhalierten Schadstoffen und Sekret zu befreien. Unterstützt wird dieser Reflex durch die Flimmerhärchen in den Bronchien, die das Sekret in Richtung Kehlkopf befördern. Mit ein paar Hustenstößen wird alles in die Mundhöhle transportiert. Dieses natürliche Husten ist harmlos, er verhindert sogar Krankheiten.

Krankheitsbedingter feuchter Husten

Anders, wenn das Sekret krankheitsbedingt verändert ist oder wenn die Flimmerhärchen durch Umwelteinflüsse oder Tabakrauch beschädigt sind. Dann kommt es zu übermäßig viel Bronchialschleim, der die Bronchien verstopft und nicht mehr richtig abgehustet werden kann oder zu extrem häufigen Hustenreflexen führt. Hat der Betreffende eine schwach ausgeprägt bildete Bauchmuskulatur, kann durch den Druck des Hustens sogar ein Leistenbruch entstehen. Lassen Piloten ist auch eine Folge von kräftigen Hustenanfällen, da sie zum Platzen der feinen Äderchen in der Nase führen können.

Husten hat viele mögliche Ursachen

Husten ist eines der häufigsten Krankheitssymptome, die es gibt, und kann etliche Ursachen haben. Atemwegs- und Lungenerkrankungen können zwar der Grund für Husten sein, es kommt aber genauso gut vor, dass sie ohne begleitenden Husten auftreten. Entzündungen, Reizungen und Verengungen der Bronchien werden fast immer von Husten begleitet. Auch akute Kehlkopfentzündungen, Entzündungen der Luftröhre und Lungenentzündungen treten mit Hustensymptomen auf. Auch schwere Lungenerkrankungen wie eine Lungenfibrose oder Krebs sind von Husten und Auswurf begleitet.

Untypische Ursachen für Husten

Es ist durchaus möglich, dass eine HIV-Infektion die Ursache für länger anhaltenden Husten ist. Die Symptome sind sehr diffus und nicht eindeutig zuzuordnen. Daher ist es wichtig, die Ursache für einen andauernden Husten ärztlich zu klären. Seltener sind Ursachen wie ein Gefäßverschluss der Lunge oder eine akute Herzschwäche, können aber durchaus mit Husten auftreten. Mitunter kommt es auch zu psychisch bedingten Hustenanfällen. Ebenfalls selten sind Entzündungen der Speiseröhre, die allerdings zu einem sehr schmerzhaften Hustenreiz führen. Genauso ist es möglich, dass Medikamente von der Nebenwirkung Husten begleitet werden.

Typische, von Husten begleitete Krankheiten

Die Schleimhaut der Bronchien reagiert auf häufig wiederkehrende Reize wie Infektionen, Schadstoffe oder Tabakrauch sehr empfindlich. Diese Reize können die Flimmerhärchen beschädigen, sodass die Schleimhaut Staub und Schleim immer schlechter nach oben transportiert. Das Sekret staut sich und der Körper versucht, sich durch Husten davon zu befreien. Ist die Bronchialschleimhaut gereizt, wird sie auch immer anfälliger für Infektionen. Bronchitis oder Lungenentzündungen treten dadurch vermehrt auf. Schleim der Bronchien kann aber zu auch allergischen Reaktionen führen. So entsteht beispielsweise ein allergisches Asthma, bei dem sich die Bronchien verengen und die Atmung behindert wird.

Akute Bronchitis

Eine akute Bronchitis entsteht meist in Verbindung mit einer Erkältung. Sie beginnt etwa 2-3 Tage nach einer Erkältung und es stellt sich schmerzhafter Husten mit gelblich-weißem Auswurf ein. Zusätzlich treten Fieber und manchmal auch Atembeschwerden auf. Viren, die eine Erkältung auslösen, können auch die Bronchialschleimhaut infizieren. Seltener handelt sich bei den Erregern um Bakterien. Wird die Viruserkrankung verschleppt, kann sich zur normalen Erkältung schnell eine bakterielle Entzündung gesellen, die dann oft nur noch mit starken Medikamenten wie Antibiotika erfolgreich behandelt werden kann. Bei hohem Fieber über 39°C sollte immer ein Arzt aufgesucht werden, ebenso, wenn die Bronchitis nach drei Tagen noch nicht abgeklungen ist, Atembeschwerden auftreten oder Blut gehustet wird.

Chronische Bronchitis

Die Beschwerden der chronischen Bronchitis ähneln denen einer akuten Bronchitis. Der Husten ist schmerzhaft und häufig mit eitrigem Auswurf verbunden. Außerdem treten Fieber und Atembeschwerden auf. Raucher leiden oft unter dieser Erkrankung. Im Laufe der Zeit wird der Husten immer schlimmer und der ausgespuckte Schleim immer dicker. Eine häufig wiederkehrende akute Bronchitis schädigt die Bronchienschleimhaut auf Dauer. Dadurch werden Infektionen begünstigt.

Leider werden die Folgen und Komplikationen einer chronischen Bronchitis gerne unterschätzt. Denn die eingeengten Lungenblutgefäße können das Herz mit der Zeit schwächen. Zusätzlich steigt die Gefahr, dass sich die Lungen mit Bakterien infizieren und eine Lungenentzündung entsteht. Da Raucher sehr häufig an chronischer Bronchitis leiden und die Krankheitsanzeichen den Symptomen von Lungenkrebs sehr ähneln, werden die ersten Anzeichen eines Krebstumors häufig übersehen.

Das Leid mit der Ausatmung: Asthma

Kennzeichnend für Asthma sind erschwertes Ausatmen, Hustenanfälle und Atemnot. Die Beschwerden treten anders als bei der Bronchitis anfallartig auf, klingen aber bei Behandlung schnell wieder ab. Ein Asthmaanfall beginnt meist mit Reizhusten, der immer quälender wird und zum Teil mit schwerer Atemnot verbunden ist. Beim Versuch, mehr Luft zu bekommen, hat der Erkrankte wenig Erfolg, sondern verschlimmert meist den Anfall, weil sich die Lunge überbläht. Dabei gibt die Lunge oft ein ziehendes Geräusch von sich.

Die Veranlagung für Asthma ist angeboren. Das Erkrankungsrisiko steigt aber mit zunehmender Umweltbelastung. Viele Kinder leiden heute auch schon unter allergischem Asthma. Ein Großteil der Asthmaanfälle wird durch Infektionen hervorgerufen, 30-40 Prozent haben jedoch heute allergischen Ursprung.

Bei längerem Husten immer den Arzt aufsuchen

Grundsätzlich sollte man den Arzt aufsuchen, wenn man sich über die Ursache seines Hustens im Unklaren ist und die Beschwerden länger als drei Tage ohne Besserung andauern. Mitunter steckt eine ernste Krankheit dahinter. Um das auszuschließen, sollte man sich einer eingehenden Untersuchung unterziehen.

Hat sich ein hartnäckiger Husten eingestellt, der auch nach einer Woche nicht besser geworden ist, muss der Arzt der Ursache auf den Grund gehen. Der Arzt nimmt eine Befragung des Patienten vor und analysiert vor allem die Beschaffenheit des schleimigen Auswurfs. Dieser ist ein deutliches Indiz für die Art der Erkrankung. Zudem horcht der Arzt auch Bronchien und Lunge ab und fragt auch nach Begleitsymptomen, wie sie zum Beispiel bei Erkältungen typisch sind. Brustschmerzen oder Gewichtsverlust sind Symptome, die immer einer genauen Untersuchung bedürfen.

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Dieser Artikel wurde von Marion zuletzt überarbeitet am: 14. Oktober 2020.
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